„kannste glauben“ mit Max Dreckmann

In Europa herrscht Krieg. Viele Ukrainerinnen und Ukrainer mussten ihr Zuhause verlassen und fliehen, mit meist nur einem Koffer – und ohne genaues Ziel. Sie sind auf Unterstützung angewiesen. Max Dreckmann hat, wie viele andere, geholfen. Dreimal ist der Pastoralassistent aus der Pfarrei St. Franziskus in Münster zur ukrainischen Grenze gefahren, hat Hilfsgüter abgeliefert und Flüchtlinge mit nach Deutschland genommen. In der neuen Folge von „kannste glauben“ berichtet der 37-Jährige von seinen Hilfseinsätzen, von der überwältigenden Dankbarkeit vor Ort, von langen Autofahrten mit ukrainischer Musik und von Schicksalen, die er niemals vergessen wird.

„Wir haben vor Ort eine große Dankbarkeit erlebt“, berichtet Max Dreckmann. Der erste Hilfseinsatz führte ihn und seine Kollegen Max Eickmann aus Rheinberg und Marco Schomacher aus Altenberge nach Warschau in die ukrainische Gemeinde. „Es war sehr hektisch, alle waren motiviert zu helfen, zu packen, aber es gab auch eine große Angespanntheit, weil viele noch Verwandte oder Bekannte in der Ukraine haben“, erinnert er sich in der knapp halbstündigen Podcast-Folge. Der Theologe und das Team ließen Hilfsgüter wie Konserven, Tee, Wasser, Hygieneartikel und Medikamentenspenden dort und nahmen eine Familie und eine junge Frau mit zurück.

Auch wenn Max Dreckmann die Szenen an der Grenze des Kriegslandes nicht mit eigenen Augen gesehen hat, die Bilder und Videos, die ihm die Geflüchteten auf ihren Smartphones gezeigt haben, haben sich eingebrannt. Und ihre Erzählungen auch. Auf dem Rückweg von Rumänien nahmen Dreckmann und weitere Helfer zwei Frauen mit ihren kleinen Kindern mit nach Deutschland. Beide mussten ihre Männer zurücklassen, die möglicherweise gegen das russische Militär kämpfen werden. „Diese Verantwortung und Last hat man beiden deutlich angemerkt. Es gab sehr emotionale Situationen während der Fahrt“, berichtet Dreckmann im Gespräch mit Moderatorin Ann-Christin Ladermann.

Nach einem dritten Hilfseinsatz hauptsächlich mit medizinischen Hilfsgütern, darunter Druckverbände und Schmerzmittel für Kriegsverletzungen, brauchte der 37-Jährige eine kurze Pause. „Man funktioniert währenddessen einfach, aber es braucht sicherlich noch einige Wochen, um das Ganze zu verarbeiten.“ Dreckmann wird wieder an die Grenze fahren, weil er über die notwendigen Kontakte und ein Netzwerk verfügt. Er weiß aber, dass jetzt auch praktische Hilfe in Deutschland gefragt ist. Neben Geldspenden empfiehlt er, die ankommenden Flüchtlinge zu unterstützen, die Kinder in Kitas und Schulen zu integrieren und beispielsweise über die kirchlichen Einrichtungen für die Menschen da zu sein. „Jeder Einzelne ist da gefordert und kann sich einbringen“, betont Dreckmann.

Im Podcast des Bistums Münster kommt Moderatorin Ann-Christin Ladermann jeden Monat mit Menschen ins Gespräch, die etwas zu Themen zu sagen haben, die unser Leben bewegen. Herzliche Einladung, in diese und weitere Folgen des Podcasts „kannste glauben“ hineinzuhören.

Anfang April wird Max Dreckmann übrigens – zusammen mit Alexandru Dragos – von seinem vierten Einsatz in Sachen Ukraine nach Münster zurückkehren.

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